Smartphone, Laptop, Tablet – ständig sind wird erreichbar und informiert, ständig online – und oftmals deshalb auch gestresst. Wir zeigen euch, wie ihr mit Digital Detox den Stress reduzieren und besser entspannen könnt.
Chatten, checken, telefonieren: Etwa 140 Mal greift täglich jeder zum Smartphone. Die wohltuende Antwort auf den unwiderstehlichen Sog des Internets heißt Digital Detox.
Photo by Free-Photos on Pixabay
Alle 11 Minuten eine digitale Störung
Vielleicht kennt ihr das auch: entspannen, in Ruhe die Zeitung lesen, bei einer Tasse Tee die Augen schließen oder sich länger auf eine Aufgabe konzentrieren – das ist nicht so einfach. Ob SMS, WhatsApp, Facebook, Twitter, Instagram, E-Mails oder ein Telefonanruf – ein leises „Pling“ oder das Klingeln des Telefons reißen uns immer wieder aus dem, was wir gerade tun. Im Schnitt werden wir alle 11 Minuten in unserer Arbeit gestört, besagt eine Studie der University of California. Und wir brauchen dann wieder 15 Minuten, um uns konzentrieren zu können. Ihr könnt ja mal prüfen, ob das bei euch auch so ist.
Wenn sonst niemand stört, stören wir uns selbst
Übrigens: Wenn uns mal niemand stört, dann tun wir das meist einfach selbst – mit einem irritierten Griff zum Smartphone, um zu schauen, ob sich nicht doch jemand gemeldet hat. Der ständig vorhandene subtile Stress durch Unterbrechungen und Informationsflut erzeugt nämlich eine „antrainierte Aufmerksamkeitsstörung“, die vieles erschwert. Zum Beispiel: sich länger konzentrieren zu können, ohne sich dabei zu unterbrechen, gute Gespräche mit Freunden und Partner zu führen, den Kindern aufmerksam zu begegnen. Dinge also, die wirklich wichtig sind für ein gutes Leben. Im schlimmsten Fall führt die Dauerbeschallung zum digitalen Burnout und bei Kindern zu Entwicklungsstörungen.
Photo by Felix Russell Saw on Unsplash
Digital Detox – die digitale Entgiftungskur
Die Gefahren des digitalen Medienkonsums zu kennen, ist eine Einladung, genauer hinzuschauen und sich zu fragen: Was ist für mich der richtige Umgang mit den digitalen Medien? Bin ich eigentlich auch gestresst? Wenn ihr diese Frage mit „Ja“ beantwortet, dann ist die gute Nachricht: Es ist gar nicht so schwer, sich aus dem Sog des Internets zu befreien. Es ähnelt ein wenig einer Diät – auch hier geht es um das richtige Maß und um etwas Disziplin. Der Weg dahin nennt sich auch: Digital Detox.
10 Tipps von einer Digital Detox-Expertin
„Wer sich mit dem Thema beschäftigt, stellt fest: Ein achtsamer Umgang mit den digitalen Medien führt zu mehr Lebensqualität“, erklärt Ulrike Stöckle. Die Betriebswirtin und Kommunikations-Expertin bietet in Deutschland seit 2015 „Digital Detox“-Seminare an, die Nachfrage ist groß. Für Lykkelife hat die Digital Detox-Expertin 10 Tipps formuliert, die einen leichten Digital Detox-Einstieg ermöglichen:
- Ladet euch eine App herunter, die automatisch aufzeichnet, wie viele Minuten ihr euer Smartphone täglich benutzt: Zum Beispiel Smartphone-Apps wie „Moment“ oder „Menthal“. Das ermöglicht euch Selbstkontrolle, das Ergebnis überrascht häufig.
- Kauft euch einen analogen Wecker, anstatt euch von eurem Handy wecken zu lassen. Sonst schaut ihr morgens sofort auf WhatsApp und Facebook nach, was in der Nacht passiert ist.
Photo by Food Photographer | Jennifer Pallian on Unsplash
- Startet morgens offline in den Tag, vielleicht mit einer kleinen Meditation. Frühstückt in Ruhe und macht eine To-Do-Liste für den Tag. Schaltet das Handy erst nach dem Frühstück ein.
- Schaltet während der Arbeit alle Benachrichtigungen für eingehende E-Mails, Facebook, WhatsApp oder Twitter aus.
- Erledigt erst die unangenehmen Punkte eurer To-Do-Liste.
- Setzt euch für jede Aufgabe ein zeitliches Limit und plant dann eine Pause ein. Konzentriert euch immer nur auf eine einzige Aufgabe. Das Smartphone kann derweil in den Flugmodus gesetzt oder auf Lautlos gestellt werden.
- Schaltet in den Pausen das Handy ein, schaut ins E-Mail-Postfach etc. – und schaltet es danach wieder ab.
- Konzentriert euch auch nach Feierabend auf das, was ihr in dem jeweiligen Moment tut – ohne digitale Hilfen: Statt zum Beispiel ein Rezept im Internet zu suchen, entwickelt kreativ doch mal etwas aus dem, was ihr so im Kühlschrank habt. Statt vor dem Computer zu sitzen, macht es euch in eurem Lieblingssessel bequem.
- Schaltet das Smartphone spätestens eine Stunde vor dem Schlafengehen aus. Das Bildschirmlicht beeinflusst nachweislich negativ den Schlaf.
- Programmiert notfalls den Router zuhause so, dass er sich abends automatisch aus- und morgens automatisch wieder einschaltet.
Photo by Krista Mcphee on Unsplash
Wir wünschen euch erfolgreiches Abschalten und die perfekte Offline-Entspannung in eurem Lieblingssessel!
(Photo Header by Sharon Christina Rørvik on Unsplash)
Oh ja, das war mir alles aus der Seele gesprochen. Man sollte auch noch eine Möglichkeit haben, den Redeschwall mancher Kollegen zu reduzieren!