Es war Samstag, der 12. Dezember 1863, als in der norwegischen Kommune Løten ein Junge geboren wurde, der im Laufe der kommenden 80 Jahre bedeutenden Einfluss auf die Kunst ausüben sollte. Edvard Munch, heute weltbekannt insbesondere durch sein Gemälde „Der Schrei“, war – trotz seines anderslautenden Geburtsorts – ein Sohn Oslos. Hier wuchs er auf und begann seine künstlerische Tätigkeit als Maler und Grafiker, die am Ende mehr als 1.700 Gemälde sowie zahlreiche Zeichnungen und Grafiken umfasste.
„Meine Entscheidung ist nun, Maler zu werden!“
Einigen familiären Schicksalsschlägen zum Trotz oder gerade um diese zu verarbeiten, kam eines Tages der Moment, in dem Munch sein Tagebuch aufschlug und schrieb: „Meine Entscheidung ist nun, Maler zu werden!“ Was für ein Glück für die gesamte Kunstwelt, wie sich herausstellen sollte! Kaum ein anderer verstand es wie Munch, seine eigene Seelenlandschaft in der äußeren Landschaft seiner Motive widerspiegeln zu lassen. Und mit genau diesem einzigartigen Stil ebnete er gemeinsam mit Vincent Van Gogh den Weg für den Expressionismus in der Malerei. Im Gegensatz zu dem in der Epoche vorherrschenden Naturalismus wurden die Empfindungen des Künstlers durch das Bild erlebbar gemacht, indem das Motiv dem Ausdruck des Gefühls untergeordnet wurde.
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„Der Schrei“ von Edvard Munch – ein vielschichtiges Meisterwerk
Natürlich kennt ihr alle das eindrückliche Gemälde „Der Schrei“, das zu einer Zeit entstand, in der Munch sich auf dem Höhepunkt einer manisch-depressiven Phase befand, geplagt von Verfolgungswahn und Halluzinationen. Aber wusstet ihr, dass er zwischen 1893 und 1910 insgesamt vier Versionen seines Kunstwerks anfertigte? Er behielt das Motiv bei und änderte Farbnuancen und Maltechniken, die letztendlich die Stimmung des Bildes jeweils grundlegend änderten. „Der Schrei“ – ein vielschichtiges Meisterwerk, das als ein Schlüsselbild der Kunstgeschichte gilt!
Romantik im Expressionismus
Doch auch weitere Gemälde Munchs genießen bis heute große öffentliche Anerkennung und Aufmerksamkeit, wie zum Beispiel „Der Kuss“, bei dem die Silhouetten eines küssenden Paares zu einer Einheit verschmelzen. Eines der romantischsten Motive, das wir uns vorstellen können.
Wenn ihr euch ein eigenes Bild von diesem großen Künstler und seinem Werk machen wollt, schaut doch mal im Munch Museum in Oslo vorbei, das 2019 übrigens äußerst schick neu eröffnet werden soll!

Oder falls ihr in nächster Zeit nicht nach Norwegen kommen solltet, lassen sich einzelne Gemälde von Edvard Munch auch zum Beispiel in der Hamburger Kunsthalle, im Städel in Frankfurt am Main, in der Neuen Pinakothek in München oder im Kunsthaus Zürich entdecken.
(Photo Header by Lee_seonghak on Pixabay)
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