Mindestens einmal pro Jahr – nämlich auf dem Weihnachtsmarkt – seht ihr sie bestimmt: Pullover, Mützen, Schals und Handschuhe, alle mit den typischen Norwegermustern verziert: Rauten, Rentiere oder Eiskristalle. Oft enden damit aber auch schon die Berührungspunkte mit der traditionsreichen Kleidung. Dabei gibt es so viel mehr Interessantes über sie zu wissen!
Die Ursprünge der Norwegermuster
Photo by Elias Ehmann on Unsplash
Auch wenn der Name Norwegerpullover anderes vermuten lässt, stammen die Muster der beliebten Pullover nicht aus Norwegen. Stattdessen liegen die Ursprünge in Island und auf den Färöer- und den Shetland-Inseln. Dort konnte man ursprünglich an den Strickmustern eines Pullovers die Abstammung einer Familie oder einer Sippe erkennen – ähnlich wie bei den schottischen Kilts. Bei klassischen Modellen sind diese Muster immer am Kragen, an den Ärmeln und am Bund platziert.
Die Grundfarben des traditionellen Norwegers sind Beige- und Brauntöne, moderne Varianten gibt es in allen Farben, sogar in Pink! Verziert werden die Pullover mit bunten oder weißen Mustern, die oft aus winterlichen Motiven wie Rentieren und Schneeflocken oder geometrischen Mustern wie Rauten bestehen. Modernere Muster können auch florale Formen aufweisen.
Besonders gut kommen die Muster bei klassischen Pullovern zur Geltung wenn diese eine sogenannte Rundpasse haben. Mittlerweile gibt es das wärmende Nordlicht aber auch als Rollkragenpullover oder Cardigan und sogar Wohnaccessoires wie Decken und Kissen werden damit verziert. Die Muster sind dann oft flächendeckend vertreten.
Photo credit: Oleana AS / photo by Trine Hisdal
Norweger sind unverwüstlich
Ein Gerücht hält sich besonders hartnäckig: Norweger seien unverwüstlich. Robust sind sie auf jeden Fall, denn früher wurden die Pullover von Fischer-Frauen als wärmende Arbeitskleidung für ihre Männer gestrickt. Das heißt aber nicht, dass sie unzerstörbar sind – die richtige Pflege ist hier das A und O. Selbst wenn es Modelle gibt, die man laut Etikett in der Maschine waschen darf, raten wir euch davon ab. Oft sind Norweger nämlich per Hand gefertigt und die selbst gemachten Nähte halten dem Schleudern nicht stand. Außerdem wissen wir alle, was passiert, wenn man Wolle zu warm wäscht oder gar in den Trockner steckt.
Besser: Öfter einfach nur auslüften, mit mildem Waschmittel per Hand waschen und flach liegend an der Luft trocknen lassen.
Die Neuerfindung des Norwegerpullovers
Photo credit: Oleana AS / photo by Trine Hisdal
Auch wenn sich die klassischen Pullover immer noch großer Beliebtheit erfreuen, lassen sie sich abseits des Ski-Trips oder eines Angelausflugs im Alltag nur schwer stylen. Schön wäre es, wenn man auch im Alltag die Vorzüge eines echten Norwegers genießen könnte – kombiniert mit modischen Schnitten und angesagten Farben. Sozusagen die Neuerfindung des Norwegerpullovers!
Zum Glück hat sich das norwegische Mode-Label Oleana genau diese Aufgabe auf die Fahnen geschrieben. Seit rund 20 Jahren entwirft Solveig Hisdal, eine der berühmtesten Textildesignerinnen Norwegens, alle Modelle, ist am Layout der Kataloge beteiligt und fotografiert zahlreiche ihrer Designerstücke selbst.
Doch nicht nur das macht die Strickmode des kleinen feinen Labels so besonders: Von der Gründungsidee, über das Design bis hin zur ökologisch nachhaltigen Fertigung wird auch hier alles ausschließlich in Norwegen umgesetzt. Diese Entscheidung wird nicht nur von den begeisterten Kunden rund um die Welt honoriert, sondern auch vom Staat Norwegen selbst: Im Jahr 2000 erhielt Solveig Hisdal den Jacob-Preis, Norwegens renommierteste Auszeichnung für Design, Kunsthandwerk und Architektur.
Photo credit: Oleana AS / photo by Trine Hisdal
Wenn ihr jetzt Lust habt, euch einen der Designer-Norweger anzusehen, besucht doch einmal den Oleana Flagship Store in Hamburg.
(Photo credit Header: Oleana AS)
2 comments