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Vatertag auf skandinavisch: Der Fars Dag

Vatertag auf skandinavisch: Der Fars Dag

Ganz klar: Bei unseren skandinavischen Nachbarn steht die Familie im Mittelpunkt. Um die Familienförderung optimal zu garantieren, werden von öffentlicher Seite aus Anreize geschaffen, die Väter aktiv in die Erziehung ihrer Kinder einzubeziehen. Das klassische Bild der Rollenverteilung von Männern als Ernährern der Familie und Frauen als Erzieherinnen soll dadurch aufgeweicht werden. Auch aus diesem Grund schuf die norwegische Regierung eine Elternzeit, die den Vätern zehn Wochen der einjährigen Elternzeit zur Verfügung stellt. Diese Regelung ermöglicht es den frisch gebackenen Daddys, sich um ihren Nachwuchs zu kümmern und entlastet zugleich die Mütter.

Norwegen macht sich stark für die Familie

Werden in Deutschland Väter oftmals noch schief angeschaut, wenn sie Elternzeit für ihre Kinder nehmen möchten, ist das in Norwegen hingegen ganz normal. Norwegen war weltweit das erste Land, das 1993 eine Väterquote einführte, durch die ein Teil der Elternzeit und des Elterngeldes den Vätern vorbehalten sind. So gibt es für Väter 10 Tage Sonderurlaub innerhalb der ersten 60 Tage nach der Geburt des Kindes und zusätzlich noch zwei komplett bezahlte Monate Elternzeit, die verfallen, wenn der Vater sie nicht in Anspruch nimmt – und das bereits seit mehr als 20 Jahren! Inzwischen teilen heute neun von zehn Vätern die Elternzeit mit der Mutter – vor 20 Jahren waren es lediglich 2 Prozent. Auch ist es in Norwegen nicht ungewöhnlich, wenn Väter einen Kinderwagen vor sich her schieben.

Ein Tag und die ganze Familie steht Kopf

In diesem Jahr feiern die Norweger ihren Vatertag am 08. November. Aber wie sieht ein typisch norwegischer Vatertag aus? Die Kinder backen Kuchen oder leckere Kekse, malen Bilder oder basteln ihrem Vater etwas Besonderes. Generell werden die Väter von Kopf bis Fuß verwöhnt. Anders als in Deutschland wird der sogenannte „Fars Dag“ nicht mit Bollerwagen und Bier in großer Männerrunde, sondern mit der Familie verbracht. Bei gutem Wetter geht es für Ausflüge in die norwegischen Wälder oder an die bilderbuchhaften Küsten. Ein gemeinsames Abendessen mit der Familie rundet zum Schluss den Tag ab. Eines ist den Norwegern dabei besonders wichtig: Zwar steht der Vater an diesem Tag im Vordergrund, aber vor allem geht es darum, den Familienzusammenhalt zu stärken.

Warum aber wird der Vatertag im November gefeiert?

Vor über 60 Jahren wurde der Brauch der Ehrung der Väter in den skandinavischen Ländern zum festen Feiertag. Künftig sollte der Vatertag an jedem zweiten Sonntag im November gefeiert werden. Dabei gefällt uns eine Geschichte über die Gründe, warum die Wahl gerade auf diesen Monat fiel, besonders gut: So wurde der „Fars Dag“ mit Bedacht in den November gelegt, damit er einen Lichtpunkt in der dunklen Jahreszeit setzen kann und sie so zum Leuchten bringt.

Vatertag in Norwegen

(Photo Header by AlexsandarNakic on iStock)

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