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Vier Städte, viele Tipps: Design-Trips nach Norwegen

Vier Städte, viele Tipps: Design-Trips nach Norwegen

Euer Sommerurlaub liegt gefühlt schon viel zu weit zurück und ihr bräuchtet mal wieder etwas Abwechslung im Alltag? Ein Design-Trip ist die perfekte Lösung für eine kurze Flucht aus der täglichen Routine! So ein Kurzurlaub bietet viel Inspiration und neue Anregungen – eine gute Gelegenheit also, um neue Energie zu tanken.

Unser Tipp: Macht eine norwegische Stadt zum Ziel eurer nächsten Städte-Entdeckungsreise und lernt unsere norwegische Lebensart vor Ort noch besser kennen. Klar, Norwegen ist vor allem bekannt für seine atemberaubende Landschaft mit Fjorden, Bergen und Gletschern. Aber neben den eindrucksvollen Naturschönheiten gibt es bei uns in Norwegen auch faszinierende Städte zu entdecken, die neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten mit einer lebendigen Mischung aus Kultur, Design und moderner Architektur inspirieren. Wir haben euch einige spannende Reiseziele, Tipps und Ideen für einen abwechslungsreichen Städte-Kurzurlaub in Norwegen zusammengestellt.

Bei einem Design-Trip nach Oslo darf der Besuch der Oper nicht fehlen.

 

  1. Oslo: Grande Dame Norwegens

Beim Gedanken an einen Städtetrip nach Norwegen kommt den meisten von uns zuerst Oslo in den Sinn. Schließlich ist die norwegische, an der Südküste gelegene Hauptstadt mit rund 680.000  Einwohnern auch mit Abstand die größte Stadt unseres Landes und bietet  für jeden Geschmack ein vielfältiges und abwechslungsreiches Sightseeing-Programm.

Wer sich für moderne und innovative Architektur interessiert, sollte sich vor allem das spektakuläre Neue Opernhaus, das seit seiner Eröffnung im Jahr 2008 gerne auch als das „neue Wahrzeichen Oslos“ bezeichnet wird, nicht entgehen lassen. Einem treibenden Eisberg nachempfunden und als Halbinsel in den Fjord hineingebaut, fällt das Neue Haus der Norwegischen Staatsoper schon von weitem ins Auge. Das mehrfach preisgekrönte, von dem Osloer Architektenteam Snøhetta entworfene Architekturjuwel zieht Einheimische ebenso an wie Touristen, Musikliebhaber ebenso wie Spaziergänger. Letztere können sich besonders freuen, denn das Dach des Gebäudes wurde so konzipiert, dass die frei zugängliche, leicht geneigte Dachlandschaft zum Spazierengehen einlädt – so wie die norwegische Natur auch. Zudem bieten sich von dort aus spektakuläre Ausblicke über den Fjord und die gesamte Stadt. Ein eindrucksvoller Panoramablick, den ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen solltet! Zu dem mittlerweile legendären Opernhaus sollen sich bald mit dem neuen Munch-Museum, dem neuen Nationalmuseum sowie der öffentlichen Deichmannschen Bibliothek weitere architektonische Highlights hinzugesellen.

Moderne Architektur an der Osloer Hafenpromenade – angesagter Hotspot für deinen Design-Trip.

Nur ein paar Schritte vom Opernhaus entfernt beginnt die Osloer Hafenpromenade, die sich durch die neuen angesagten Stadtviertel Bjørvika, Tjuvholemn und Aker Brygge zieht und die Stadt von Ost nach West verbindet. Ehemalige Industriegebiete aus Bahngleisen, Schiffscontainern und Straßen wie etwa Bjørvika wurden im Rahmen eines nachhaltigen Stadtentwicklungsprojekts zur autofreien Zone und zum kulturellen Raum umgewidmet, der heute durch eine lebendige Mischung aus Museen, Restaurants und  interessanten architektonischen Details und Kontrasten besticht.

Hier, auf der Halbinsel Tjuvholem, befindet sich seit ein paar Jahren auch das von Star-Architekt Renzo Piano entworfene Astrup Fearnley Museum. Der eindrucksvolle Bau, in dem die berühmte Galerie für moderne Kunst untergebracht ist, ist über eine Brücke zugänglich. Ebenso wie das Osloer neue Opernhaus wurde auch das Museum als öffentlicher Raum entworfen. Markantes Merkmal des Museumsgebäudes ist dabei das geschwungene Glasdach in Form eines Segels. Die verwendeten architektonischen Elemente aus Glas, Stahl und Holz sollen die Einfachheit des norwegischen Designs unterstreichen.

Auch für Liebhaber skandinavischen Designs hat Oslo mit seiner lebendigen zeitgenössischen Designszene einiges zu bieten. Das Design-Institut an der AHO, der Arkitektur- og designhøgskolen i Oslo, zählt zu den führenden der Welt und bietet während der Vorlesungszeit zahlreiche interessante Ausstellungen und Veranstaltungen. Auch das DOGA (Design and Architecture Norway), das norwegische Zentrum für Architektur und Design, solltet ihr nicht verpassen. Neben größeren und kleineren Design- und Architekturausstellungen gibt es dort auch einen Laden sowie ein Café und Restaurant.

Ein weiteres Highlight für Design-Interessierte ist ein Besuch von Norway Designs, ein Lifestyle und Interior Design-Geschäft, das weit über Norwegens Grenzen hinaus bekannt ist. Auf über 850 qm präsentiert die traditionsreiche Verkaufsausstellung vor allem norwegisches und skandinavisches Design sowie Kunsthandwerk und bietet zugleich jungen norwegischen Produktdesignern eine Plattform. Anliegen ist es zu vermitteln, welch zentrale Bedeutung die traditionelle Handwerkskunst für Design made in Norway hat, ebenso wie die landestypische Natur und Landschaft.

Ein Design-Trip bringt dich auf neue Einrichtungsideen für dein Zuhause. Entdecke die Modelle aus der Stressless® Dining Collection.

Noch mehr Design-Entdeckungen und Anregungen findet ihr übrigens, wenn ihr der Oslo Escape Route: Design folgt, die die offizielle Touristeninformation Visit Oslo für die Gäste der Stadt entwickelt hat. Bei diesem Themen-Spaziergang quer durch Oslo könnt ihr die Stadt anhand von ausgewählten Design Hotspots erkunden. Tipps für stylische Cafés und Restaurants sind natürlich inklusive.

Ihr seht, in Oslo könnt ihr endlose Tage voller Kultur und Shopping erleben und tief in die nordische Lebensart eintauchen. Vielleicht lassen sich ja noch ein paar Tage an euren Kurztrip dranhängen?

Unwiderstehlicher Charme eines Bilderbuchstädtchens – ein Design-Trip nach Bergen lohnt sich.

 

  1. Bergen: Tor zum Reich der Fjorde

Für alle, die es gern etwas überschaubarer mögen, empfiehlt sich ein Städtetrip nach Bergen, der zweitgrößten Stadt Norwegens. Architektur- und Kultur-Highlights sind hier nicht ganz so geballt anzutreffen wie in Oslo, doch die bunt charmante Stadt an der Südwestküste Norwegens verfügt ebenfalls über eine bemerkenswert lebendige und vielfältige Kultur- und Designszene. Zudem besticht sie durch den unwiderstehlichen Charme eines malerisch norwegischen Bilderbuch-Städtchens. Hier in Bergen ist die Natur noch präsenter als in der Hauptstadt. Nicht umsonst wird die Stadt, deren geschichtsträchtiges Hafen- und Hanseviertel Bryggen mit seinen bunten Holzhäusern von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, als das Tor zum Reich der Fjorde bezeichnet. So lässt sich der Kultur-Städtetrip leicht mit atemberaubenden Naturerlebnissen wie einer Fjordtour oder einem Ausflug auf das Fløyen-Bergplateau verbinden.

Perfekt für einen Einkaufsbummel in Bergen: Starte deinen Design-Trip im Hanseviertel Bryggen.

Bergen verfügt mit der KMD (Universitetet i Bergen – Fakultet for kunst, musikk og design) ebenfalls über eine weit über Europa hinaus bekannte Kunst- und Design-Hochschule. Der Neubau wurde, ebenso wie das spektakuläre Neue Opernhaus, von dem Architektenbüro Snøhetta entworfen und unter dem Motto „Design als Motor“ konzipiert, was bereits andeutet, welch hoher Stellenwert das Thema „Design“ in der Region besitzt. So findet hier neben dem Bergen International Festival, dem größten Musik- und Theaterfestival Nordeuropas, jährlich auch das Bergen Design Festival statt, das vom Programm her besonders die innovative und nachhaltige Rolle von Design in zahlreichen Veranstaltungen, Ausstellungen und Workshops betont.

Allen Design-Liebhaber mit Interesse an Produktdesign empfehlen wir eine Führung durch die Arven Gold- und Silberfabrik in Bergen. Die traditionsreiche Gold- und Silberschmiede sorgt mit ihren Produkten weltweit für Aufmerksamkeit. Grazile Schmuckstücke aus Silber oder Gold werden hier ebenso gefertigt wie Tischbesteck, Wohnaccessoires und andere Designobjekte, die ebenfalls modernes norwegisches Design mit traditioneller Handwerkskunst verbinden.

Hauptstadt historischer Sehenswürdigkeiten: Trondheim hat für einen Design-Trip eine Menge zu bieten.

 

  1. Trondheim: Heimliche Hauptstadt

Du möchtest bei deinem Städtetrip den Fokus auf historische Sehenswürdigkeiten in Verbindung mit zeitgenössischen Kultur- und Design-Entdeckungen legen? Dann ist ein Besuch in Trondheim die richtige Idee für dich!

Denn: Trondheim ist, was historische Sehenswürdigkeiten angeht, die heimliche Hauptstadt Norwegens. Hier steht zum Beispiel die wichtigste religiöse Sehenswürdigkeit des Landes: die Nidaros Kathedrale. Dem, der vor ihr steht, verschlägt es schon mal die Sprache – so imposant ragt das wohl schönste Gebäude des Landes in die Höhe, seine fast 1.000jährige Geschichte wird beim bloßen Anblick spürbar. Fast zwei Jahrhunderte hat der Bau der einzigen gotischen Kathedrale Norwegens  gedauert, mit dem im Jahr 1070 begonnen wurde. Hier wurden die norwegischen Könige gekrönt, bis heute finden Segnungen statt – zuletzt von König Harald V. mit Königin Sonja im Jahr 1991.

Den Ausflug in die Vergangenheit kannst du mit einem einem Besuch der Residenz des Erzbischofs wenige Meter weiter fortsetzen: Der im 12. Jahrhundert aufgebaute Palast liegt südlich neben dem Dom, diente bis zur Reformation dem katholischen Bischof als Residenz und ist sehr gut erhalten – der Besuch lohnt sich! Und wenn du nun schon dabei bist, solltest du auch gleich noch die Festung Kristiansten für dich erobern. Sie liegt etwa 20 Minuten zu Fuß vom Zentrum entfernt, der kleine Spaziergang lohnt sich: Von dem Hügel der im 17. Jahrhundert errichteten Festung bietet sich dir eine Aussicht über die Stadt, die sich gewaschen hat. Du solltest am besten gleich morgens dort hingehen – dann ist der Anblick Trondheims besonders zauberhaft. Übrigens: Der Besuch ist nur dann möglich, wenn dort die große norwegische Fahne weht – also vorher Ausschau halten.

Natürlich hat Trondheim auch tolle Museen zu bieten: Besonders zu empfehlen ist das Trondheim Kunstmuseum (TKM), das Ausstellungen aus einer umfangreichen Sammlung norwegischer und internationaler Kunst sowie auch Ausstellungen zeitgenössischer Kunst zeigt. Der Hauptveranstaltungsort des Museums liegt in der Kathedrale von Nidaros – du kannst deinen Besuch der Kirche also gleich mit einem Museumsbesuch verbinden. Und alle guten Dinge sind drei: Hier kannst du auch gleich ein bisschen shoppen, denn es gibt einen wunderschönen Museumsshop.

Stylische Cafés und Restaurants bieten den richtigen Rahmen für deinen Design-Trip nach Trondheim.

Wo wir gerade beim Shoppen sind: Design-Freunden legen wir einen Besuch des Designkollektivs Sukker in der Nedre Bakklandet 9 ans Herz. Dort kannst du nach Lust und Laune Kleidung, Schmuck, Taschen, Keramik, Gemälde, Grafiken, Holzprodukte und vieles mehr kaufen – alles hergestellt von einer Gruppe lokaler Designer und Handwerker. Der Shop wird von den Designern selbst geführt und du kannst diejenigen persönlich treffen, die die Produkte hergestellt haben. Und schon hast du Andenken und Mitbringsel von deiner Reise im Gepäck. Bevor du abreist, solltest du auch noch bei Johnnylove in der Olav Tryggvasons Gate 21 vorbeischauen. Die Mode des Labels ist zwar mittlerweile international bekannt und erhältlich, aber nach wie vor in Trondheim zu Hause. Wer auf norwegisches Design und Gemütlichkeit steht, wird hier ganz bestimmt fündig.

Design-Trip mit Nordlicht: Das gibt es nur in Tromsø.

 

  1. Tromsø: Moderne Stadt am Eismeer

Du möchtest auf deinem Städtetrip Design und Kultur mit Natur verbinden? Dann bist du in Tromsø richtig – der jungen Stadt am Eismeer, rund 350 Kilometer nördlich des Polarkreises gelegen. In der Region um Tromsø gab es schon seit tausenden von Jahren menschliche Siedlungen, doch die Stadt selbst wurde erst vor rund 200 Jahren gegründet. Sie wurde schnell das Zentrum für Polarjäger in der arktischen Region, Anfang des 20. Jahrhunderts diente sie als Ausgangspunkt für Expeditionen ins Eis. Bis heute heißt Tromsø deshalb: „Tor zur Arktis“.

Bekannt ist Tromsø für ein Spektakel aus Formen und Farben, das nicht menschengemacht ist: Die Stadt ist der perfekte Ort, um von September bis März das gewaltige Naturschauspiel des Nordlichts zu beobachten. Mit etwas Glück ist das ein Erlebnis, das du niemals vergessen wirst: Die bunten Lichter tanzen am Himmel und bilden Spiralen oder Vorhänge – dann lässt du am besten alles stehen und liegen und genießt einfach nur dieses Geschenk des Himmels.

Vom 20. Mai bis zum 20. Juli ist dann die Saison der Mitternachtssonne: Jetzt kannst du in Tromsø rund um die Uhr tolle Aktivitäten unternehmen:

Zum Beispiel das Museum Polaria besuchen. Das ist ein erlebnisorientiertes Museum mit Ausstellungen rund um die Polarforschung. Es besticht nicht nur mit informativen und beeindruckenden Ausstellungen, sondern auch mit seiner Architektur: Das von 1996 bis 1998 gebaute Museum ist in einer Stahlbeton-Glas-Konstruktion untergebracht, die an fünf sich an Land schiebende Eisschollen erinnert. Nur der Eingangsbereich ist mit Holz aus sibirischer Lärche verkleidet. Der grandiose Bau wurde 2003 ganz zu Recht mit dem Architekturpreis Fabci Norways Eiendomspris ausgezeichnet – wenn du Freude an besonderer Architektur hast, darfst du den Besuch keinesfalls versäumen. Direkt neben dem Polaria kannst du auch die MS Polstjerna anschauen. Das ehemalige Fangschiff, das zur Robbenjagd diente, kann dort in einem filigranen Glasbau besichtigt werden.

Auch das Nordnorsk Kunstmuseum ist eine Empfehlung für Kunst- und Design-Freunde: Das Museum zeigt im Laufe des Jahres neben seiner ständigen Sammlung, die rund 2.200 Werke umfasst, verschiedene Wechselausstellungen zeitgenössischer und historischer Kunst. Ein Blick ins aktuelle Ausstellungsprogramm lohnt sich immer.

Und wenn du einen Trip nach Tromsø planst, solltest du unbedingt nachschauen, ob nicht vielleicht gerade das mittlerweile berühmte Tromsø International Film Festival, ein wichtiger Treffpunkt für die norwegische und internationale Filmindustrie, läuft – im kommenden Jahr wird das vom 13. bis 19. Januar der Fall sein. Das absolute Highlight des Festivals ist, dass es in den dunklen Polarnächten stattfindet, so dass Filme im Freien gezeigt werden können. Das Freiluftkino befindet sich am Hauptplatz im Herzen von Tromsø, wo eine Auswahl an Kurz- und Dokumentarfilmen aus dem Programm „Filme aus dem Norden“ gezeigt wird. Das Festival hat seit seinem Beginn im Jahr 1991 ein unglaubliches Wachstum verzeichnet – also auf keinen Fall verpassen!

Übrigens ist Tromsø auch bekannt für seine besondere Gastronomie, die sich auf Gerichte aus frischen Zutaten aus der Arktis spezialisiert hat. Ein Beispiel ist das Smak in der Skippergata 16B, in dem nur 24 Gäste Platz finden und das mittlerweile einen Platz im angesehenen Restaurant-Handbuch White Guide Nordic einnimmt. Das Restaurant ist mit seinem reduziert-gemütlichen Style auch bei Design-Freunden beliebt und es werden bei der Zubereitung alte nordnorwegische Techniken und Traditionen verwendet, die seit Generationen weitergegeben werden. Der Besuch dort ist eine echte Wohltat für Auge und Magen.

Egal, ob du dich nun für einen Trip nach Oslo, Bergen, Trondheim oder Tromsø entscheidest: Du kannst dabei nur richtig liegen. Alle vier sind eine Reise wert. Viel Spaß!

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