Wusstest ihr, dass der Ursprung des Skilaufens in Norwegen liegt?
Weiße, glitzernde Berglandschaften und lange Skilifte kennen wir aus dem europäischen Alpenraum. Doch die Wiege des Skifahrens liegt in Norwegen in der Provinz Telemark, unweit von Oslo.
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Die Geschichte des Skifahrens
Schon vor 4.000 Jahren nutzte man in Skandinavien Skier hauptsächlich, um möglichst schnell von einem Ort zum anderen zu gelangen. Es gab zudem Schneehuhnjäger, die in Norwegen auf Skiern auf die Jagd gingen. Aber auch Kriege, wie zum Beispiel große Teile des Dreißigjährigen Kriegs oder der Winterkrieg zwischen der Sowjetunion und Finnland 1939/40, wurden „auf Skiern“ geführt. Lange Zeit waren Skier eher Werkzeug und Fortbewegungsmittel als Sportgerät. Erst im 19. Jahrhundert sollte sich das ändern.
Skifahren – die sportliche Revolution
Um 1870 konnte der Norweger Sondre Norheim aus der Region Telemark mit seiner neuen Art Ski zu fahren das ganze Land davon überzeugen, dass man auch zum Spaß und Sport auf den Skiern stehen kann. Er gilt daher als der Vater des modernen Skilaufs. Das sogenannte Telemark-Skifahren, eine besonders elegante und rhythmische Technikvariante, konnte sich allerdings nicht gegen das alpine Freizeit-Skilaufen durchsetzen. Neben der Telemark-Technik erfand Norheim auch die ersten Seilzug-Skibindungen, die es den Skifahrern erlaubte, zu wenden und zu springen, ohne dabei die Skier zu verlieren.
Wissenschaft, die Trends setzte
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Nachdem Ende des 19. Jahrhunderts der norwegische Polarforscher Fridtjof Nansen auf Langlaufskiern durch Grönland bis zum Nordpol gewandert war, wuchs nicht nur der norwegische Nationalstolz beträchtlich an: Nansens Buch über seine Polarexpedition sorgte für eine Welle an Skifahrern, die in die Fußstapfen des Ski-Pioniers treten wollten. So entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts zunächst in Skandinavien Skisport zu einem Trend, der sich bald in ganz Europa ausbreiten sollte.
Durch die parallele Begründung einer alpinen Skilauftechnik, die Entwicklung des alpinen Skilaufens zum Breitensport in den 1920er Jahren und durch den verstärkten Bau von Skipisten mit Seilbahnen und Skiliften in den Alpenländern ab 1950 teilten sich die Skiformen jedoch in zunehmendem Maße in die heute bekannte nordische und die alpine.
Die Norweger kommen mit Skiern an den Füßen auf die Welt
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Während sich weltweit eher der alpine Skilauf durchgesetzt hat, besteht in Norwegen weiterhin eine ausgeprägte Langlauf-Tradition. Passend dazu bieten die norwegischen Skigebiete ein großes Angebot an Langlauf-Loipen. In einigen Orten fahren die Einwohner sogar mit Langlauf-Skiern zur Arbeit oder zum Einkaufen. Das bietet sich auch an, denn die norwegische Skisaison ist sechs Monate lang und bietet in der Regel ideale Temperaturen und Pulverschnee. Am Ende der Saison im Mai ist es sogar oftmals noch möglich, bis spät in den Abend hinein im T-Shirt Ski zu fahren!
Wusstet ihr übrigens, dass auch das Wort „Ski“ aus dem Norwegischen kommt und (Holz-)„Scheit“ bedeutet? Früher wurden flache Holzscheite als Skier verwendet. Heute bestehen sie hauptsächlich aus Metall, Carbon und Kunststoff, aber der Name ist weltweit geblieben.
In diesem Sinne: Ab auf die Bretter, die die (Ski-)Welt bedeuten!
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